Land Nr. 12

Bulgarien. Nein, dieses Land hatten wir nicht auf dem Schirm, und erst recht nicht im Winter. Wie es dazu kam ist in diesem nächsten kurzen Blog zu lesen.

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Nach Athen wollten wir schnellst möglichst Griechenland verlassen. Das Land ist schön, aber wir waren 2 Monate dort und waren heiss auf ein neues Land, nur welches? Israel hat die Grenzen wieder geschlossen, der Winter ist langsam im Anmarsch und es wird kühler, auch hier im Süden. Wir haben uns bereits länger Gedanken gemacht, wie wir die Wintermonate verbringen wollen. Etwas weniger schnell reisen und eher an einem Ort länger verweilen lautet unsere Devise. Gesagt, getan. Gorna Oryahovitsa ist die Stadt, wo wir einen ganzen Monat verweilen. Bevor wir jedoch in Bulgarien einreisen, steht ein letzter Stopp in Griechenland an. Thessaloniki liegt sowieso auf der Route und soll ein Besuch wert sein.

So geniessen wir das letzte Mal Griechenland und Thessaloniki gefällt uns ganz gut. Erneut eine sehr lebendige Stadt, wo Modere und Antike aufeinander treffen und wir treffen wieder einmal auf einen PCR Test. Dieser ist notwendig für die Einreise in Bulgarien. Test negativ, also nichts wie los. Nach 2 Tagen in der Stadt sitzen wir im Bus in Richtung Sofia. Wir haben die am wenigsten schlecht beurteilte Buskompanie ausgewählt. Die Kommentare waren zwar negativ, doch wir erleben eine sorgenfreie Busfahrt und auch der Grenzübertritt klappt einwandfrei.

Hallo Bulgarien. Wir freuen uns riesig auf ein neues Land. Unsere Kenntnisse darüber sind klein, wir haben einige Vorstellungen und das trübe Herbstwetter passt irgendwie zu diesen Bildern in unseren Köpfen. Die Landschaft lässt trotz des grauen Wetters erahnen, welch Schönheit dieses Land zu bieten hat, welches übrigens auch "die Schweiz des Balkans" genannt wird. Und noch ein interessanter Fakt, der eventuell nicht allen Lesern bekannt ist: Bulgarien ist das Land in Europa mit den zweit meisten heissen Quellen, nach Island natürlich.

Die ersten Tage verbringen wir in der Hauptstadt Sofia. Dort stechen uns sofort die grünen Trams ins Auge. Die kennen wir doch. Es sind ausgemusterte Modelle aus Basel, die nun in Sofia ihre Arbeit verrichten. Nebst den Trams sind die soliden Bauten der sozialistischen Zeit unübersehbar. Imposante Gebäude, welche vor Stolz und Stabilität nur so strotzen, dominante Monumente und Plattenbauten sind häufig anzutreffen. Uns interessiert die Geschichte des Landes und so besuchen wir nebst der klassischen Walking Tour auch noch eine zum Thema Kommunismus. So sehen wir zum Beispiel das berühmte Monument der russischen Krieger, welches bereits mehrere Male besprayt wurde zu politischen Zwecken, sehr zum Unmut der Russen. Die Bemalungen mussten immer sehr schnell wieder weg geputzt werden dem Frieden zuliebe. Einige von euch erinnern sich vielleicht an das Bild in den Medien. Des weitern lernen wir, dass die kyrillische Schrift nicht wie viele vielleicht denken in Russland erfunden wurde, sondern in Bulgarien. Darüber sind die Bulgaren mächtig stolz. In Sofia ist aber längst auch die Moderne eingekehrt, so dass sich auch guter Kaffee finden lässt und wir uns einen Kino Besuch gönnen mit einer riesigen Portion Popcorn (die Preise muss man ausnutzen...).

Am Sonntag haben wir die Möglichkeit, in einer lokalen Kirche einen Besuch abzustatten, die uns durch Kontakte von Zuhause vermittelt wurde. Dort treffen wir auf ein Ehepaar, welches in Bulgarien unter Romas arbeitet und beim gemeinsamen Mittagessen lernen wir mehr über diese Bevölkerungsgruppe, welche keinen guten Ruf hat in der Gesellschaft.

So sind wir in Bulgarien gestartet und sehr gespannt, was uns in diesem Land alles erwartet. Eins ist aber klar: Griechenland war wohl das letzte Land, wo es Kaffee nach unserem Geschmack an allen Ecken zu finden gibt.

Aber wie sind wir überhaupt hier gelandet? Wir haben uns nach einem interessanten Projekt umgeschaut, wo wir kurzfristig für einen Monat mithelfen könnten und sind in Bulgarien fündig geworden. Mehr dazu aber im nächsten Blog.